Archive for the ernährung Category

1. Report: Essen kochen für Obdachlose

Posted in ernährung, hamburg on 22 Februar, 2009 by sirifu

in-der-pfanneWie wir anfingen

Am 21.2.09 fand unsere erste mobile Obdachlosenküche (’mobkü’) in Hamburg statt. Schon vier Wochen vorher hatten wir einiges vorzubereiten, abzusprechen und zu organisieren. Wir legten in unserer Gruppe fest, dass wir hauptsächlich vegan und wenn es sich durch die Umstände der Lebensmittelspenden ergeben sollte (Eier, Käse, Yoghurt, Butter, etc.), vegetarisch kochen würden. Einstimmig entschieden wir uns gegen die Verwendung von Fleisch. Wir legten einen Wochentag fest, an dem wir drei zusammen Zeit haben würden um zu kochen, trafen uns um bei einem Erkundungsspaziergang in der von uns ausgewählten Gegend, Treffpunkte von Obdachlosen ausfindig zu machen und um sie zu fragen ob Interesse bestehen würde wenn wir Essen für sie kochen.

Wir machten einen Zettel für Geschäfte und Marktstände, auf dem wir uns vorstellten. Wir schrieben unsere Vornamen, allgemeines über uns (z.B. dass wir uns in der Ausbildung oder im Zivildienst befinden), beschrieben unsere Motivation für Obdachlose zu kochen, dass wir eine selbstorganisiert Gruppe sind, wir vergleichbar wie die Hamburger Tafel fungieren und wir mit einem Handkarren alles zu transportierende bewegen.

schnippelnMit diesem Zettel stellten wir uns in drei Bioläden und auf dem Wochenmarkt vor und erfragten ob es möglich wäre aussortiertes Obst und Gemüse und eventuell auch andere abgelaufene Produkte erhalten zu können. Diese Informationen über uns und unser tun sind wichtig, weil ständig wechselndes Personal die Verantwortung über Herausgabe von Nahrungsmitteln häufig problematisch sind. Ein allgemeiner Aushang im Mitarbeiterbüro mit unserem Zettel und das daneben vermerkte Ok der Chefin sind dabei sehr hilfreich.

Die Resonanz der Läden war gut auch wenn sich am ersten Kochtag noch leichte Anlaufschwierigkeiten bei einem der drei Geschäfte zeigten.tanzend-kochen

Der erste Kochtermin

Um 12h trafen wir uns vor einem der Geschäfte um abzuholen, was die Tafel Samstags nie abholt. Dann gingen wir auf den Wochenmarkt und sammelten eine mehr als ausreichende Menge an Obst und Gemüse zusammen. Zusätzlich sammelte eine Person von uns, auf dem Wochenmarkt von den dort einkaufenden Kunden, Spendengelder für entstehende Nebenkosten wie Öl, Gewürze, Reis, Nudeln etc. Ein Mann, der in der von uns gewählten Küche der Getränkelieferant ist, wurde zufällig auf dem Wochenmarkt auch auf eine Spende hin angesprochen und antwortete auf die Frage, dass er uns Getränke spenden möchte. Er fragte um welche Uhrzeit wir in der Küche sind und was wir gerne an Getränken hätten, um sie zu verteilen. Wir entschieden uns für Saft und er versprach sie nächste Woche bei uns anzuliefern! Sehr sehr cool!

Während zwei von uns das Obst und Gemüse mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Küche brachten, kaufte die dritte Person von den gesammelten Spenden im Nord-Süd Kontor (Hamburgs größter ’Eine Weltladen’) 3,5 kg fairgehandelten, biologisch angebauten Reis ein. wir1 Auf diese Art und Weise des Einkaufs, können wir gleich zweifach die Lebensbedingungen von wirtschaftlich benachteiligten Menschen verbessern und fördern den Anbau von Lebensmittel unter erstrebenswerten, ökologischen Aspekten. Eventuell legen wir ein Kundenkonto dort an, weil dann der Einkauf von Produkten zum Einkaufspreis möglich wäre.

Wir entschieden uns an diesem Tag, anzustreben soweit wie möglich nur biologisch angebautes Obst und Gemüse zu verwenden und möglichst nur fairgehandelte Produkte zu kaufen. Die Verkäuferin fand die Idee unserer Kochgruppe und unser ’zweifaches’ soziales Engagement so toll, dass sie uns mit einer halben handvoll Kleingeld aus der Mitarbeiter Kaffeekasse unterstützte.

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Kochen, transportieren und verteilen

Zum Putzen, Schneiden und Kochen luden wir gegen 14h ein. Zwei super nette und hilfsbereite Freiwillige kamen dazu und so schnippelten und kochten wir zu fünft ein Reisgericht und einen total leckeren Obstsalat zusammen. Dann stellten wir die beiden Töpfe auf den Handkarren, isolierten den Topf mit der warmen Speise mit Tüchern und gingen um 17:30h los. Leider begann es zu regnen, was zur Folge hatte, dass kaum noch Leute an den von uns zuvor ausgekundschafteten Plätzen aufzufinden waren. Am Bahnhof Altona, in der Fußgängerzone Altonas, am Hauptbahnhof, am Anfang der Spitalerstrasse und am Drop in verteilten wir das Essen. Pappteller und Plastikgabeln hatten wir dabei.

zwei

Gegen 20:30h waren wir zurück in der Küche. Wuschen die Töpfe aus, machten ein kurzes Reflektionsgespräch der Aktion und beendeten den ersten und trotz Regen, sehr erfolgreichen Tag.

Zukünftig planen wir, ein oder zwei Plätze als zentralen Verteilerpunkt zu finden. Es hat viele Vorteile wenn es sich herumspricht, dass es an diesem Platz Essen gibt. Zum einen können wir Metallbestecke und wieder benutzbare Teller verteilen und später wieder einsammeln (Abfallreduzierung) und wir brauchen nicht soviel Energie und Zeit um all unser Essen, suchend an die überall verstreuten Menschen zuverteilen.

Das nächste mal werden wir am 28.2.09 kochen. Wenn du auch Lust hast mit zu kochen, dann melde dich unter piratesparty_hh@gmx.de

Jede helfende Hand ist eingeladen und jedes nette Gesicht gern gesehen!

Dieser Artikel wurde verfasst von sirifu

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Weihnachten: Das Fest der Liebe und der Massenschlachtung

Posted in ernährung with tags , , , , , , , , on 8 Dezember, 2008 by piratesparty
Wie lässt sich eine Geburtstagsfeier eines Gottessohns mit dem Tod auf dem Teller vereinbaren!? In keinem anderen Monat des Jahres werden mehr Hühner, Puten, Karpfen, Gänse oder andere Tiere geschlachtet als zu Weihnachten. Wir feiern das Leben, die Geburt und töten. Nur um einen Moment den Geschmack von Geflügel im Mund zu haben, berauben wir ein Wesen seines Lebens. Das hat mich nachdenklich gemacht.

Was macht ein Festessen zum Festessen?
Ein Festessen wird nicht zum besonderen Erlebnis, weil eine Komponente der Speisen aus Fleisch besteht, sondern weil die Athmosphäre, die Tischdekoration, die Vielfalt oder Ausgefallenheit des Essens, der Anlass und die Gemeinschaft besonders sind. Ein Festessen braucht also kein Fleisch um besonders zu sein.

Dia Nachfrage bestimmt das Angebot
Ein sehr vereinfachtes Beispiel: Hans Hackebeil verkauft in der Vorweihnachtszeit jede Woche 25 Hühner. Dieses Jahr aber ist es anders. Am Ende der Woche hat er noch immer 9 Hühner in der Truhe liegen.  Deshalb bestellt er beim Grosshändler nicht 25 neue, sondern nur 12. Hans Hackebeil befürchtet, er könnte die Hühner vielleicht nicht absetzten und bestellt in Weiser Voraussicht deshalb weniger als normal.

Der Hühnergrosshändler bemerkt, dass nicht nur Hans Hackebeil, sondern auch andere Abnehmer plötzlich weniger Hühner kaufen und er nimmt der Hühnchenfarm deshalb auch weniger ab. Der Hühnerwirt wiederum möchte nicht Hähnchen und Hühner grossziehen, die dann nach Weihnachten noch immer bei ihm in der Halle umherlaufen. Er lässt im nächsten Jahr deshalb weniger schlüpfen. Und wer nicht geboren wird, muss auch nicht in einer dunklen, öden, leeren Hühnerhalle umherlaufen und wird auch nicht geschlachtet.

Traditionen hinterfragen
Mag sein, dass das traditionelle Essen zu Weihnachten Fleisch, in welcher Form auch immer, enthält, aber auch Traditionen lassen sich verändern. Und nicht jede Tradition ist immer gleich auch eine gute, nur weil sie weit zurückreicht.
Übrigens hatten Maria und Josef im Stall von Bethlehem auch kein pompöses Essen.

Dieser Artikel wurde verfasst von sirifu

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Drogikaninchen auf dem Teller?

Posted in ernährung, verbraucherschutz with tags , , , , , , on 14 November, 2008 by piratesparty

Laut foodwatch wurde jahrelang chinesisches Fleisch illegal nach Deutschland importiert. Beispielsweise wurde zwischen 2004 und 2006 Geflügel- und Kaninchenfleisch über Bulgarien als argentinisches Fleisch umdeklariert (ja sowas geht) und dann nach Deutschland importiert um dann hier im Supermarkt verkauft zu werden. Das hat das ZDF-Magazin Frontal 21 ausführlich recherchiert.

Warum ist das jetzt aber bemerkenswert? Sollen die ihre Kaninchen doch rumschippern wo sie wollen!

Fakt ist, dass Kaninchenfleisch aus China seit 2004 de facto nur noch nach strenger Prüfung zum Verkauf angeboten werden darf, weil unter anderem die Antibiotikabelastung auffällig hoch ist.

Fakt ist außerdem, dass sowohl die Discounter – unter anderem Rewe – als auch die zuständigen deutschen und europäischen Behörden jahrelang darüber Stillschweigen behielten obwohl die Sache längst bekannt war. Die Discounter nahmen lediglich die Produkte aus dem Regal, Rückrufaktionen gab es nicht, das Risiko für die Verbraucher blieb bestehen.

Auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit soll „nicht direkt“ darüber informiert worden sein. Aber indirekt? Konkrete Handlungen folgten offensichtlich nicht.

Den Fernsehbeitrag kann man hier ansehen.

Hier ist das Skript dazu.

Hiermit rufe ich dazu auf Rewe, Europa und Deutschland mal zu fragen warum sie da nix gemacht haben und was ihr sonst noch so von ihnen wissen wollt. die antworten könnt ihr hier als kommentar posten.

Rewe Tel.: 0221 149 0 email: impressum@rewe-group.com

Europa Tel.: 00800 67891011 (kein witz, kostenlos aus der gesamten EU!) email: ist schwierig zu bekommen, weil die offizielle website der europäischen kommission trotz impressumspflicht kein impressum mit email adresse hat! andere leute werden wegen sowas angezeigt und von speziellen anwälten verklagt.. allerdings hat die eu ein kontaktformular!

Deutschland Tel.:0180 272-0000
Montags bis donnerstags von 8:00 bis 16:30 Uhr
Freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr (Angie)

adresse:

Bundeskanzlerin Angela Merkel
Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin

oder man redet erst mit seinem bundestagsabgeordneten, die haben so lokal sprechstunden etc.

Noch ein Tip: Als Vegetarier käme einem der Kram nicht unter!

Dieser Artikel wurde verfasst von pierre

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5punkte Ernährung – Punkt 3

Posted in ernährung with tags , , , on 31 Oktober, 2008 by piratesparty

5punkte-ernährung

  1. mehr frisches obst und gemüse! one apple a day keeps the doctor away.
  2. das dunkelste brot nehmen! vollkorn vollkorn vollkorn. weg mit raffiniertem zucker!
  3. mehr rohe, unverarbeitete frische nahrungsmittel!
  4. weniger fleisch und tierprodukte!
  5. qualität statt quantität! bio! ohne farb-, konservierungs- und andere zusatzstoffe!

punkt 3 – roh, frisch und unverarbeitet!

Warum sollte unser Essen roh, frisch und unverarbeitet sein? Ganz einfach weil dann die meisten Nährstoffe enthalten bleiben! Wird essen gekocht, so zersetzen sich teilweise lebenswichtige Vitamine, wird es längere Zeit gelagert so können durch Licht und Sauerstoffeinwirkung ebenfalls Nährstoffe zersetzt werden. Durch Behandlungsmethoden – seien sie noch so ’schonend‘ – die z.B. der Haltbarmachung dienen, gehen viele Stoffe verloren, die im naturbelassenen Produkt enthalten und ernährungsphysiologisch wertvoll sind. Zwar werden behandelte Produkte im Nachhinein wieder mit einigen verloren gegangenen Substanzen angereichert, aber die natürliche Grundzusammensetzung ist dahin. Wenn man die Ernährung mit frischen Lebensmitteln gestaltet, dann benötigt man keine Haltbarmachung und spart Energie ein, die sowohl bei der Behandlung als auch bei der Produktion der zuzusetzenden Substanzen aufgewendet werden würde.

Zum Beispiel kommen in den Randschichten des Weizenkorns neben wichtigen Mineralien auch hochwertige pflanzliche Eiweiße vor, die im raffinierten Produkt, dem „Auszugsmehl“ nahezu komplett fehlen, da es hauptsächlich aus dem Mehlkörper, das heißt aus Stärke, und dem weniger wertvollen Kleberprotein besteht. Die Randschichten werden bei diesem Mehl entfernt. Dadurch ist es zwar lange haltbar und hat die besten Backeigenschaften, aber drin ist da nicht wirklich was. Dasselbe gilt für polierten Reis oder raffinierten Zucker (Vollwert – Renate Kissel; Siegloch Edition 1990).

Frisch hat allerdings auch noch eine andere Bedeutung. Heutzutage ist es möglich nahezu alles immer frisch zu bekommen, zum Beispiel Bananen im Winter. Dies ist Folge der Globalisierung, die sicherlich einige Vorteile mit sich bringt. Allerdings sei doch mal die Frage gestellt, warum es notwendig ist Äpfel aus China zu importieren wenn bei meinem Nachbarn im Garten 4 Äpfelbäume stehen und die allein nicht mal alle aufgegessen werden – zugegeben das ist sehr naiv, aber das Grundprinzip ist einfach: die meisten Lebensmittel die tatsächlich für eine ausgewogene gesunde Ernährung notwendig sind, die wachsen hier auch! Das Angebot wird sogar ganz natürlich abwechslungsreich gehalten und zwar durch den Wandel der Jahreszeiten. Stichwort Saison-Gemüse bzw. -Obst.

Eine wirklich ‚frische‘ Ernährung bedeutet also auch regional und saisonal, denn nur das ist die ursprüngliche Bedeutung von frisch. Wenn im Herbst Kürbisse wachsen und geerntet werden, dann sind sie zu diesem Zeitpunkt frisch und können ohne großen Aufwand gegessen werden. Kiwis sind dies auch, aber sie werden um die halbe Welt z.B. aus Neuseeland geflogen um hier dann gegessen zu werden und dabei sind sie ernährungsphysiologisch komplett überflüssig. Sie sind lecker keine Frage! Aber der Unterschied besteht schlichtweg zwischen dem was wir brauchen und dem was wir wollen. Die Nährstoffe lassen sich aus regionalen und saisonalen Produkten ziehen und verbrauchen dabei weniger Energie, das bedeutet diese Form der Ernährung ist stabiler. Das Umherfliegen und entgegen der Jahreszeiten essen etc. verschlingt einen Haufen Energie und ist damit weniger sinnvoll. Sicherlich ist diese Tatsache auch im Zusammenhang mit Klimaerwärmung etc. zu sehen, aber mal ganz davon abgesehen ist es doch einfach mal nur Quatsch!

Es sei noch erwähnt dass die öffentliche Diskussion zweigeteilter Meinung ist, ob künstliche oder stark verarbeitete Lebensmittel nun weniger gesund sind oder nicht. Zu Bedenken ist der Druck unter dem Lebensmittelkonzerne stehen, ihre Produkte zu verkaufen und dass viele Studien von diesen Unternehmen in Auftrag gegeben werden. Forschungsinstitute bekommen also Geld von diesen Firmen, und wenn Ergebnisse nicht befriedigend sind, wird weiter ‚geforscht‘ wahrscheinlich bei einem anderen Institut.

Auf der Suche nach neutralen Standpunkten lässt sich eine Aussage der Deutschen Ernährungsgesellschaft heranziehen:

Garen Sie […] Speisen bei möglichst niedrigen Temperaturen, soweit es geht kurz, mit wenig Wasser und wenig Fett – das erhält den natürlichen Geschmack, schont die Nährstoffe und verhindert die Bildung schädlicher Verbindungen.

Offensichtlich möchte auch die DGE damit sagen, dass Nährstoffe gut sind und Verarbeitung den Wert mindert. An anderer Stelle sagt sie auch:

Genießen Sie 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag, möglichst frisch […] Damit werden Sie reichlich mit Vitaminen, Mineralstoffen sowie Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen (z. B. Carotinoiden, Flavonoiden) versorgt. Das Beste, was Sie für Ihre Gesundheit tun können.

Frisch also auch noch! Damit wissen wir eigentlich alles wichtige zum Thema. Dass die DGE nicht gleich sagt, dass verarbeitete Lebensmittel diesen Empfehlungen nicht ganz nachkommen liegt sicherlich daran, dass sie ein staatlich finanziertes Organ sind und der Staat ein gewisses Interesse an dem Absatz großer Lebensmittelkonzerne hat. Aber das ist – wie sagt Fontane? – ein weites Feld und hat mit Ernährung dann schon nicht mehr soviel zu tun.

Es folgen bald Punkt 4 & 5!

Dieser Artikel wurde verfasst vom kater

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Allergieheilkost – Wissenswertes zusammengetragen

Posted in ernährung on 3 September, 2008 by piratesparty

Teilweise umformulierte Auszüge aus dem nachstehenden Werk. Eine praktische und kurzgefasste Zusammentragung wichtiger und interessanter Informationen rund um die Ernähung. 29.8.2008

Allergieheilkost, Heilung ohne medikamente
Marie Latour

Dinkel ist sehr „wählerisch“ und wächst nicht, wenn gedüngt wird. Er ist somit fast immer Bio. Der dunkle Reis hat ein vielfaches an Nährstoffen in sich, im Vergleich zum weissen Reis.Gemahlener Reis, mit Wasser aufgekocht ist sehr gut bei Magen- und Darmreizungen.Reis wirkt blutdrucksenkend, entwässernd, anregend auf Nieren und enthält nur wenig Natrium. Reis regelt also den Wasserhaushalt im Körper.
Wer genügend Eisen zu sich nimmt hat auch genügend rote Blutkörperchen und friert nicht.
Bei Neurodermites ist Gerste eine gute Wahl. Bei Magen- und Darmstörungen ist Gerstenschleimsuppe, aus gemahlenem frischen Vollgerstenmehl und etwas Salz (Meersalz am Besten) sehr gut. Gerstensuppe Bindet giftiges aus dem Stoffwechsel an sich, regt die Leberfunktion an, kräftigt die Bronchien und Lunge von Asthmatikern und beugt Bandscheiben- und Bindegewebsschwächen vor.Zu Gerste niemals Schwarzentee trinken. Er macht alle guten Eigenschaften zu nichte.
100g Hirse decken den tagesbedarf eines Erwachsenen von: Eisen, Fluor, Phosphor und Kieselsäure. Würden wir regelmässig Hirse essen, so bekämen wir keine Krampfadern oder Hämorrhoiden, glatte, frische Haut, gutes Haar, ein starkes Abwehrsystem, klare Glaskörper der Augen, keine Gelenkschäden, elastische Sehnen, Bänder, Blutgefässe, Magen- und Darmwände und unsere Nägel und Zähne wären fest (S.87). Hirse hat mit 5% einen hohen Fettgehalt (S.88).
Roggen hat einen hohen Kalium- und Eisengehalt und ist sehr gut ausgestattet mit Mineralien. Roggen ist gut für die Leber. Ebenso enthält Roggen Kieselsäure, welche gut ist für eine gesunde Haut, Zähne, Nägel und Haare.
Hafer hat einen Fettgehalt von 7,5% Das ist sehr hoch. Weizen zum Vergleich hat einen Fettgehalt von 1,9 – 2,5%. 100g Hafer am Tag decken ein drittel des Tagesbedarfs von essentiellen Fettsäuren. Ebenso decken 100g Hafer am Tag, zu 40% den tagesbedarf eines Erwachenen von Vitamin B1. Vitamin B1 ist gut gegen depressive Phasen, denn dieses Vitamin unterstüzt den Nervenaufbau und regt die Bauchspeicheldrüse an, mehr Insulin zu produzieren. Haferflocken lagern zulange! Sie sind steril und an der Luft oxidieren sich. Frischgemahlene Haferflocken sind die beste Möglichkeit, alle Vorteile für sich zu nutzen. Hafer auf dauer reizt (was oder warum, weiss ich nicht mehr, muss ich nochmal nachlesen wenn ich wieder in HH bin).
Wildreis ist das teuerste Luxusgetreide der Welt. Es lässt sich nicht kultivieren. Er enthält Eiweiss, Kalium, Phosphor und Magnesium.
Mit Buchweizen lässt es sich gut backen. Das Vollekorn ist Eiweiss, Vitamin und Mineralstofflieferant Nummer eins. In vielen Hochkulturen ist Buchweizen ein Grundnahrungsmittel. Hungernde menschen überleben eher mit Getreide, als mit Fleisch.

Wenn das Getreide als ganzes Korn verzehrt werden soll, dann ist es sinnvoll es 30min bis 3std lang in Wasser ein zu weichen. Das Phytin im Getreide bindet dann die Mineralstoffe an sich. Durch das Einweichen bildet sich die Phytase, was den Vorteil für Magen hat, dass die Nährstoffe wesentlich besser aufgenommen werden können. Wenn das Korn zu keimen beginnt, wird es basenbildend. Eiweiss und Fett werden durch das Keimen leichter aufnehmbar für den Organismus und der Mineralstoffgehalt erhöht sich um ein vielfaches.

1/7 bis 1/10 der Tagesgesamtnahrung aus gekeimten Getreide ist sehr gesund (super!). Selbstverständlich roh verzehren.
Zum Keimen kann man nehmen: Hülsenfrüchte, Nüsse, Ölsaat, Kichererbsen, Sonnenblumenkerne, Haselnüsse, Madeln, Kürbiskerne. Zur Sprossenzucht eignen sich: Sesam-, Luzerne- (Alfalfa), Lein-, Kresse-, Senf-, und Rettichsamen.

Anleitung zum Keimen ohne spezielle Behältnisse
Pro Tag etwa ein bis zwei Esslöffel Getreide (steht da geschrieben, aber ich nehme immer so 80-100g, eine Portion zum Essen eben).
1.Tag abends Getreide/Samen in eine Schüssel geben (Getreide einmal durch abspülen waschen) und leicht bedeckt mit Wasser hinstellen und ein ein Tuch darüber.
2. Tag morgens Getreide/Samen abspüelen, Schüssel gut ausspülen (nicht mit Geschirrspülmittel! Klares Wasser reicht), ohne Wasser, aber rest feucht mit Tuch abgedeckt bis zum Abend stehen lassen. Am abend wieder leicht mit Wasser bedeckten, Tuch drüber.
Immer weiter so, bis sich etwa drei millimeter kleine Spitzen zeigen. (Manchmal sieht es aus, als würde sich Schimmel oder ein Pilz bilden. Das sind aber die feinen Wurzeln der Samen, Alles lebt und nichts schimmelt. Wenn es schimmeln sollte, dann richt man das!)

Tee
Ein guter Tee ist aus frischen Kräutern gemacht, oder nicht älter als ein Jahr. Nicht gerebelt oder geschnitten, sondern ganze Blätter verwenden. Beeren, Rinden und Wurzeln entwickeln erst nach längerem kochen ihr Aroma. Bald nach dem Aufbrühen trinken. Teekann immer nur mit Wasser waschen, keine Spüelmittel nehmen. Abkochen funktioniert so: Mit kaltem Wasser aufsetzten und langsam zum Kochen bringen. Abgekocht werden meistens nur zähe Pflanzenteile (Wurzeln, Beeren, Rinden).

Säuren und Basen (S.64)
Aer zuviel saures isst, der schaft ein saures Millieu im Körper. Um die unerwünschte Säure abzubinden nimmt der Körper Eiweiss. Es entsteht die organische Base Ammoniak, worin die Säure dann gebunden wurde. Eiweiss wird für den zellaufbau benötigt. Bei basenreicher Kost ist der Eiweissbedarf also um ein wesentliches geringer.
Wenn nicht genügend Eiweiss vorhanden ist, so greift der Organismus auf die Alkalireserven im Knochengerüst und in den Gefässwänden zurück. Wenn der säureüberschuss nicht mehr bewältigt werden kann, dann wird auskristalisiert und ins Blut abgeschoben. Es kommt zu Blutverdickung, Blutgerinnung, schrängt die Herzarbeit ein und verursacht eine Unterversorgung der Zellen und Organe.
Säurebildende Lebens- und Nahrungsmittel sind: Fleisch, Fleischbrühe, Fisch, Wurst, Hühnereiweiss, pasteurisierte Milch, pasteurisierter Rahm, Butter, Käse, Quark, Joghurt, Kefir, Bohnenkaffee, Schwarzertee, Schokolade, Kakao, Alkohol, weisser Zucker, Honig, Auszugsmehl, Vollkornmehl, Griess, Hafer, Gerste, Roggen, Weizen, Mais, Brot und backwaren, teigwaren, gehärtete Fette und Talg, Walnüsse, Erdnüsse, Kichererbsen (Hülsenfrüchte allgemein), gekochtes Gemüse, Rosenkohl, Spargel, Rhabarber (roh und gekocht), Früchte die unreif geerntet wurden und in Lagerhallen ausreifen.
Basenbildene Lebens- und Nahrungsmittel sind: Eigelb, Frischmilch, Frischrahm, Frischbutter, Frischkäse, Kräutertees, Carob (Johannesbrot), Hirse, Buchweizen, gekeimtes Getreide, kaltgepresstes Öl, frische Walnüsse, Esskastanien, Kartoffeln (roh und gekocht), Salate und rohes Gemüse, Sojabohnen, Artischocke, Gemüsebrühe, Früchte in der Sonne (also an der Pflanze selbst) gereift.

(Natürlich sollte man nicht glauben, alle säurebildenden Nahrungsmittel sind schlecht und deshalb sollte man sie nicht mehr essen. Darum geht es nicht. Es geht darum, darüber Bescheid zu wissen, wie was wirkt und es soll die Möglichkeit geben, sich zu orientieren. Dann kann man aus beiden Kategorien seine Kost zusammen stellen und ein Ungleichgewicht vermeiden.)

Dieser Artikel wurde verfasst von sirifu

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